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Vortrag Anfang

Meine Aufgabe als U-Boot-Kommandant besteht darin, Schiffe zu versenken. Dazu brauche ich eine Besatzung, die mitmacht, damit alles klappt. Wenn sie mitmachen soll, dann muß sie nicht nur etwas können - all den Kleinkram im täglichen Dienst -, sondern dann muß sie auch Freude am Dienst haben.

Ich war die ganzen vier Jahre lang auf Feindfahrt. Auf jeder Fahrt ist es anders gewesen. Es waren ja auch immer andere Offiziere und Mannschaften um mich. Auf meinen sechzehn Feindfahrten habe ich ständig zugelernt, so daß ich auf der letzten, über siebeneinhalb Monate dauernden Feindfahrt schon reichlich Erfahrung hatte.

Sonderheiten des U-Boot-Lebens

Das Leben an Bord ist lange Zeit eintönig. Lange Wochen muß man Mißerfolge ertragen können. Das alles verlangt starke Herzen von den Kameraden. Es kommt hinzu, daß das Leben auf einem U-Boot unnatürlich und ungesund ist im Vergleich zu dem Leben auf dem Segelschiff.

Den steten Wechsel zwischen Tag und Nacht gibt es nicht, weil das Licht im Boot dauernd brennen muß. Keinen Sonntag und keinen Wochentag und keinen gleichmäßigen Wechsel der Jahreszeiten. Es tritt der dauernde Klimawechsel hinzu, namentlich auf dem Marsch von einer Klimazone nach der anderen.

Dazu unregelmäßiger Schlaf, da die Nacht die Hauptkampfzeit ist, und für den Vorgesetzten die wochenlang ständige Verantwortung, die andauernd seine Spannkraft erfordert, auch der Mief an Bord, der Krach, der Seegang, das Rauchen und der starke Kaffee, unser geliebter "Mittelwächter".

Ich habe beobachtet, daß junge Kerls von dreiundzwanzig Jahren innerhalb von zwei Jahren U-Boot-untauglich wurden.

Der Geist der Besatzung ist abhängig:

•  von der Disziplin der Besatzung und dann

•  vom Erfolg des Kommandanten.

Wenn einer Erfolg hat, dann wird ihn, mag er auch ein Dummkopf sein, die Besatzung immer mehr lieben als einen, der keinen Erfolg hat. Aber gerade der Kommandant, der Mißerfolge hat, muß eine Besatzung haben, die von gutem Geist erfüllt ist. Und dann kommt es

•  vor allem an auf eine gute Organisation des täglichen Lebens an
Bord,

•  auf das Vorbild und die einwandfreie Haltung der Offiziere,

•  auf eine wirklich geistige Führung der Männer, verbunden mit
einer einwandfreien Truppenbetreuung.

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